Der Granat
Granat der facettenreiche Farbkünstler
Der Granat ist schon lange nicht mehr bloß der dunkelrote Stein unserer Großmütter, er ist ein erfrischender Farbenkünstler. Granat ist kein einzelnes Mineral, sondern eine Mineralgruppe: Es gibt 22 anerkannte Arten von Granat. Einige der bekanntesten Arten der Granate sind Almandin, Demantoid, Grossular, Tsavorit, Hessonit, Spessartin und Uwarowit. Eine Reihe von Metallen sind verantwortlich für ihre Farben: Eisen, Mangan, Kobalt, Vanadium, Chrom, Nickel, Kupfer und Zink. Ihre gute Härte beträgt 6,5 bis 7,5 und ihre hohe Lichtbrechung sorgt für eine schöne Brillanz, was sie für Schmucksteine sehr geeignet macht. Wie rotes Blut ergießt sich die reine Farbe der Granate im unruhigen Licht der ersten Jahrhunderte Europas. So wurde der Granat zum kostbaren Symbol des Lebens selbst. Doch erst im Mittelalter erhielt er seinen Namen: Die roten Granate benannte man nach dem intensiv roten, körnigen Fruchtfleisch des Granatapfels. Im 19. Jahrhundert fand man in Nordböhmen die rot mit Violettstich gefärbten Pyrope, die im würdigen Schmuck des Biedermeiers weltweite Schätzung fanden. Wie der Trunk des Lebens begleiten uns die Granate seit langem mit farbenprächtigen Edelsteinen. Und wie seit Jahrhunderten werden sie weiterhin unsere Tage in wunderbaren Juwelen veredeln: Denn wer einen Granat trägt, taucht in den Fluss des Lebens selbst.